Gruppentreffen

Idealerweise lädt man vor dem Gruppenprozess zu einem Informationsabend ein, der Interessierte mit dem vertraut macht (Räumlichkeiten, Inhalte, Ablauf und Rituale, Austausch- und Gebetsformen), was bei den nächsten Treffen auf sie zukommt. In diesem Jahr bietet sich zum Auftakt eine gemeinsame Sichtung des Spielfilms an, mit dessen Bildern, Themen und Impulsen man in der Folgezeit immer wieder konfrontiert wird. Möglicherweise steht ein Filmabend für und mit der ganzen Gemeinde an?

Im Anschluss lädt man üblicherweise zu vier Gruppentreffen ein – vier Wochen, vier Treffen – im Abstand von je einer Woche ein. Oft wünscht sich die Gruppe ein Nachtreffen, um den gesamten gemeinsamen Prozess nochmals in den Blick zu nehmen, um zu feiern – und sich bisweilen auch die Fragen zu stellen: Wie geht es für jede_n einzelne_n weiter? Wann stehen die nächsten Exerzitien im Alltag an?

Wie kann ein einzelner Gruppenabend gestaltet werden?
Dazu die folgende Skizze und erste allgemeine Hinweise.

Das schwarze Quadrat steht fürs Ankommen. Die Leitung sorgt – ähnlich wie der Beginn eines Film, der sogenannte Hook – dafür, dass die Teilnehmenden bestenfalls all das vergessen, hinter sich lassen können, was vorher war. Alle werden eingeladen, anzukommen im Hier und Jetzt, im Gruppenraum, in der Gemeinschaft der Anwesenden, in der Gegenwart Gottes.

Das rote Quadrat (mit dem Pfeil nach links, mit dem Pfeil zurück) steht für den Austausch im Rückblick auf die vergangene Woche, auf die Übezeiten der jeweils Einzelnen und deren Folgen. Die Leitung initiiert – durch Unterstützung bei der Gruppenbildung und mithilfe von ein, zwei Impulsfragen – einen regen Austausch in Gruppen mit max. fünf Teilnehmenden. (Eine alte Regel besagt: Zwei Gruppen im Raum stören einander, drei Gruppen hingegen nicht. Daher teilt man zehn Personen eher in drei Gruppen auf statt in zwei; auf diese Weise kommt zudem jede_r in derselben Gruppenzeit öfter bzw. länger zu Wort.)

Das blaue Rechteck mit dem Pfeil nach rechts markiert die Zeit, in der die Gruppe gemeinsam nach vorn schauen: Was kommt in den nächsten Tagen auf uns, auf die je einzelnen zu? Mit welchen Themen gilt es sich auseinanderzusetzen, was gilt es ins Gebet zu nehmen?
Hier könnte ein gemeinsamer Blick in die Mappe hilfreich sein, zum Beispiel auf das Filmbild – wie wirkt das auf mich, heute? – oder auf den Einleitungstext zur neuen Exerzitienwoche.
Des Weiteren bietet es sich an, eine zu kommenden Exerzitienwoche passende Filmsequenz vorzuführen, über die man sich im anschließenden Rundgespräch miteinander austauscht.

Das grüne Rechteck steht für Abschluss und Abschied. Die Leitung lädt ein zum Blitzlicht: Wie geht es mir jetzt, wie ist es mir im Laufe des Gruppentreffens ergangen? Diese Kommunikationsform sorgt dafür, dass auch die, die bis zu diesem Zeitpunkt eher geschwiegen haben, einmal kurz zu Wort kommen. So kann deutlich werden, wie Zurückhaltung und Schweigen zu deuten, wie deren innere Teilnahme verlaufen ist. Ein Gebet, ein Segen und ein Lied bieten sich als Finale an.

Wichtig: Zwischen rotem Quadrat und blauem Rechteck befindet sich eine gelbe Mini-Fläche, eher: ein gelber Strich. Der steht für Unterbrechung. Der soll markieren: Nehmen Sie sich an dieser Stelle des Treffens nach all den vielen Worten Zeit für Stille und Gebet! Die Leitung lädt ein, all das, was bisher zur Sprache kam, was die Teilnehmenden sich gegenseitig mitgeteilt und geschenkt haben, ins Gebet zu nehmen, ins Zwiegespräch mit Gott.